Am 29. September 2013 wurden die diesjährigen Preisträger der Förderpreise der GWK (Gesellschaft zur Förderung der westfälischen Kulturarbeit e.V.) geehrt und ausgezeichnet. Die musikalische Gestaltung der festlichen Matinee, die in der KulturSchmiede Arnsberg am idealen Veranstaltungsort präsentiert wurde, lag in den Händen der diesjährigen Preisträger für Musik, Max Volbers (Blockflöte) und Nikola Komatina (Akkordeon). Direkt zur Eröffnung glänzte Max Volbers virtuos und souverän mit der Interpretation von “commentari III” für Blockflöte und quadrophone Live-Elektronik. Ein weiterer Höhepunkt war die von den Preisträgern für die eigene Besetzung arrangierte Version von Johann Sebastian Bachs Sonate für Flöte und b.c. g-Moll BWV 1020. Die GWK-Preisverleihung an die beiden Musiker, den Schriftsteller Lars Reyer und die bildenden KünstlerInnen Bettina Marx, Katja Kottmann und Clemens Botho Goldbach fand seinen Ausklang mit einem weiterem ganz besonderen Beitrag: Nikola Komatina, der 1988 in Serbien geboren wurde und nach seinem Studium am Konservatorium in Wien nun kurz vor dem Abschluß seines Akkordeon-Studiums an der Detmolder Musikhochschule steht, brachte den Festakt mit der Interpretation des Romaliedes “Djurdjevdan” zu einem bewegendem Finale. Mit aller Leidenschaft in der Stimme und verspielter Virtuosität am Akkordeon prasentierte Nikola Komatina ein Musterbeispiel dafür, wie Musik unmittelbar und selbstverständlich Grenzen überschreitet und Türen und Tore öffnet. Die Ausstellungen der Kunstpreisträger sind im Kunstverein Arnsberg und im Kloster Wedinghausen noch bis 10. November zu sehen.
Unterschiedliche Klangbilder alter und neuer Meister | 20.09.2013 Gießener Anzeiger
20.09.2013 – LAUBACH
HESSENBRÜCKENMÜHLE Ensemble „Fontana di Musica“ beendet 11. Konzertsaison
Das ausgezeichnete Ensemble „Fontana di Musica“: Christian Handschke, Elisabeth Wirth, Elina Albach und Christoph Urbanetz. Foto: Schuette
(hgs). Mentor Dr. Holger von Paucker blickte in seiner Begrüßung zum Abschlusskonzert der 11. Konzertsaison im Konzertsaal des Kulturdenkmals Hessenbrückenmühle auf ein erfolgreiches Jahr zurück.
Mit dem Auftritt des 2009 in Berlin gegründeten und vielfach ausgezeichneten Ensembles „Fontana di Musica“ mit Elisabeth Wirth (Blockflöte), Christian Handschke (Barockvioline), Christoph Urbanetz (Viola da Gamba) und Elina Albach (Cembalo) wurde am Ende noch einmal ein Konzert geboten, das mit unterschiedlichen Klangbildern alter und neuer Meister zu begeistern wusste. Das junge Ensemble beschäftigt sich mit der historischen Aufführungspraxis des 17. und 18. Jahrhunderts und ist bestrebt, den Geist und Esprit dieser vergangenen Zeit wieder aufleben zu lassen. Die Musiker wollen deutlich machen, dass es sich hierbei nicht um alte oder veraltete Musik handelt, sondern um eine Energiequelle, aus der man heute wie damals schöpfen kann.
Das Programm unter dem Motto „Bianca e Oscura“ begann mit einem Stück aus dem Fluyten-Lusthof für Blockflöte solo, „Engels Nachtegaeltje“, von Jakob van Eyck (1590-1657), einfühlsam vorgetragen von Elisabeth Wirth. Es folgten kleinere Kompositionen von Jean-Féry Rebel (1660-1741) und Marais Marais (1656-1728). Im Konzert g-Moll „La Notte“ RV 439 von Antonio Vivaldi (1678-1741) stellte das Quartett seine immense Homogenität unter Beweis. Besonders großen Beifall erntete das Stück „Commentari III 1999“ der jungen Komponistin Dorothée Hahne (*1966). Die Zuhörer beeindruckte vor allem das zeitweise gleichzeitige Spiel zweier Flöten.
Einfache Melodien
Georg Friedrich Händels (1685-1759) Triosonate d-Moll HWV 386c für Flöte, Violine und Basso Continuo wurde vollmundig mit großem Ausdruck vorgetragen, wobei vor allem das Andante beeindruckte. Die von einfachen Melodien geprägten Ausschnitte aus dem „Tierkreis“ von Karlheinz Stockhausen (1928-2007) mit Skorpion/Mars, Waage/Venus in einer Version für Barockinstrumente, Jungfrau/Merkur und Löwe/Sonne waren ebenfalls für das Quartett in seiner Interpretationsfähigkeit zugeschnitten.
Von einem unbekannten Komponisten (Anonymus) erklang als längstes Stück Contrapunctus sopra la Baßgaylos d´Altr „Wie schön leuchtet der Morgenstern“ in unnachahmlicher Klangfülle. Nach dem Schlussstück, dem Pariser Quartett e-Moll Nr. 12 von Georg Philipp Telemann (1681-1767), forderte der lang anhaltende Applaus des begeisterten Publikums das Ensemble zu einer Zugabe heraus, die mit dem dritten Satz aus der Händelsonate erfüllt wurde.
Quelle: Gießener Anzeiger 20.09.2013