Kultur und Schule – Musiksoftware entdecken und selber machen

Heute gab es für die SchülerInnen der Verbundschule Horstmar-Schöppingen 6 Stunden lang Gelegenheit die Klangwerkstatt meines Kultur und Schule Projekts zu erkunden. Der von der Schule zur Verfügung gestellte Computerraum bietet dafür hervorragende Voraussetzungen: Jedes Kind kann an einem eignen Rechner arbeiten, alle Rechner sind miteinander vernetzt und die Lehrkraft kann Ihren Bildschirm mit einem Beamer für alle gut sichtbar an die Wand projizieren.

Die Vermittlung von Hardware  und Software-Grundlagen steht ganz im Mittelpunkt, um am Computer eigene erste Klangexperimente zu starten. Damit die Kinder zu Hause am eigenen Computer weiter experimentieren können, werden als Software der Audiorekorder und -editor Audacity und die graphische Programmierungsumgebung Pure Data (PD) vorgestellt. Beide Programme sind als Open-Source-Software kostenfrei und plattformübergreifend sowohl für Windows, als auch Mac und Linux im Internet erhältlich.

Zuerst machen sich Igor, Michelle, Jana & Vivien (7. und 8 Klasse) mit der Hardware des Computers vertraut. Als Mikrofon und Kopfhörer dienen die Computer-Headsets und nachdem bei der Einrichtung der selben “zufällig” entdeckt wird, was Rückkopplungstöne sind, entstehen dazu die Klangimprovisationen “Aliensounds 1 & 2” für Headset-Feedback-Quartett.

Selbstverständlich hat es oberste Priorität, daß die Ohren und die Hörfähigkeit unbeschadet bleiben. Als erstes Script mit PD bauen wir einen Hörtest mit dem festgestellt werden kann, welche Frequenzen wie laut gehört werden können. Mit einem Oszillator und Schieberegler können die Frequenzen frei zwischen 0 bis 20.000 Hertz abgespielt werden und die Kinder verstehen nicht nur praxisbezogen, welche Bedeutung Frequenzen und variable Tonhöhen haben, sondern erforschen auch direkt, welche Frequenzen sie besser, schlechter oder garnicht mehr hören können (Wobei die Headsets mit einem Limit bei ca. 12000 Hz ehr für das garnichtmehr Hörbare verantwortlich sind). Das Hörtestscript wird mit einem ersten Schalter ergänzt, um per Mausklick eine vordefinierte Frequenz abzuspielen. Im weiteren Verlauf wird der Mausklick durch den Druck auf eine Taste auf der Computer-Tastatur erweitert. Danach werden weitere Schalter hinzugefügt, so daß letztendlich mit der Computertastatur verschiedene Töne abgespielt werden können. Es wird schon mit Spannung erwartet, wie es sich wohl anhört, wenn zukünftig mal ein Text z.B. für Erdkunde geschrieben werden muß…

Igor entdeckt im Laufe des Tages, daß in dem PD-Script und bei kreativem Gebrauch des Frequenzschiebereglers verblüffend ähnliche Klänge wie bei den Aliensound-Improvisationen entstehen, was deshalb noch als “Aliensound 3” aufgenommen wird.  Die 6 Stunden sind wie verflogen, alle TeilnehmerInnen wollen den nächsten Workshop der Klangwerkstatt auf keinen Fall verpassen –  allerbeste Zeichen, wenn es darum geht Neues und Ungewohntes zu vermitteln.

Die Ergebnisse aller Klangwerkstatt Workshops werden im nächsten Sommer als Abschluß des Projektes im Kulturspiegel im Kulturstream bei Internetradio.de vorgestellt.

Bilder vom Dreamteam:

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