Moers: Paulus – Schloßtheater Moers

22. Mai 2008
19:30bis21:00
24. Mai 2008
19:30bis21:00
25. Mai 2008
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31. Mai 2008
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1. Juni 2008
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5. Juni 2008
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6. Juni 2008
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21. Juni 2008
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13. Dezember 2008
19:30bis21:00
14. Dezember 2008
18:00bis19:30
19. Dezember 2008
19:00bis20:30
17. Januar 2009
19:30bis21:00
18. Januar 2009
18:00bis19:30
22. Januar 2009
19:30bis21:00
23. Januar 2009
19:30bis21:00

Paulus von Tarsus, der selbst ernannte Völkerapostel, für den die Nächstenliebe an die Stelle von Gesetzen tritt, ist zugleich Saulus, der gesetzestreue Pharisäer und Eiferer für das Gesetz, der die Christen brutal verfolgen lässt. Seine Umkehr setzt mit einem Ereignis ein, das sich nicht objektiv fassen oder rational beweisen lässt: Einer Vision auf der Straße nach Damaskus. Dieser Vision entnimmt Paulus die subjektive Wahrheit des auferstandenen Jesus – sie geht wie ein Riss durch sein Leben. Diese Wahrheit will er in einer universalen Mission über die ganze Erde verbreiten. Seine berühmte Botschaft aus dem ersten Korintherbrief lautet: „Nun aber bleibt Glaube, Liebe, Hoffnung, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen.“ Vom Eiferer für das Gesetz zum Eiferer für die Liebe entpuppt sich Paulus als in sich widersprüchliche Figur. Er entdeckt das Gesetz als das, was den Menschen seine Sündhaftigkeit erkennen lässt. Den Zirkel aus Gesetz und Sünde zerschlägt nur die Gnade der Liebe Christi, die er auf seinen Missionsreisen predigt. Paulus ist ein radikaler ‚Liebesapostel’, der mit Vehemenz für seinen Glauben an ein gottgerechtes Leben einsteht. Paulus ist ein Revolutionär im Wortsinn: ein archimedischer Punkt, von dem aus eine Umwertung der Werte denkbar wird. Nicht nur seine Überzeugungen, die sich der nicht rationalisierbaren Logik der Umkehr verdanken, lassen ihn als eine in sich zerrissene Identität erscheinen. Auch die Tatsache, dass er als bekennender Jude das Urchristentum in Gang setzt, gehört zu den paradoxen Zügen dieser historischen Figur. Die Figur Paulus öffnet den Blick auf 2000 Jahre abendländischer Geschichte. Die Katastrophen, aber auch die unabgegoltenen utopischen Potentiale der Geschichte lassen sich in dieser Figur wie in einem Brennspiegel für die Gegenwart bündeln: Wer wäre Paulus heute? Für welche Mission würde er kämpfen? Das Paulus-Projekt ist eine theatrale Auseinandersetzung mit der historischen theologischen und politischen Bedeutung von Paulus auf Grundlage seiner historisch verbürgten Briefe. Sie sind die ältesten überlieferten Texte des Christentums und bis heute von großer poetischer Kraft.
Die Produktion wird gefördert von der Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen.

Regie – Ulrich Greb
Bühne und Kostüme – Birgit Angele, Elisabeth Strauß
Dramaturgie – Alexander Kerlin, Fabian Lettow
Musik & Live-Elektronik: Dorothée Hahne
Schauspielensemble:
Ekkehard Freye, Bianca Künzel, Kinga Prytula, Holger Stolz, Frank Wickermann

Ort:
Schloßtheater Moers – Theaterhalle
Moers D 47441

Kontakt:
Schloßtheater Moers
0 28 41-201 730
info@schlosstheater-moers.de
http://www.schlosstheater-moers.de/index.php?id=28&aid=24

Kosten: 15,- EU, ermäßigt 6,- EU

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