Mülheim. Auch für junge Leute eine echte Alternative zum Kinobesuch findet Zeus-Reporterin Isabelle Engelke. Sie besuchte ein „multimediales Erlebniskonzert“ der Duisburger Philharmoniker.
In ihrem Konzert „The Pulse of the Planet“ nahmen die Duisburger Philharmoniker den Zuschauer mit auf eine audiovisuelle Reise um die Welt und zu Duisburgs Partnerstädten in die USA, nach Litauen, Russland, in die Türkei und nach England.
Vor über 500 Zuschauern begann das Orchester mit dem schnellen, modernen Stück „Short ride in a fast machine“ von Komponist John Adams aus den USA. Beeindruckende Satellitenbilder der ISS wurden in Verbindung mit dazu passenden Orchesterwerken auf eine riesige Leinwand projiziert. Aber auch elektronische Klänge ließen die Bilder auf der Leinwand noch viel realer aussehen.
Dorothée Hahne, eine Komponistin, die auch den Computer als Kompositionswerkzeug und Musikinstrument verwendet, beschreibt die Wirkung des Konzertes mit Filmeinlagen so: „Die Wahrnehmung der überwältigenden Größe unseres heimatlichen Planeten im Vergleich zur Winzigkeit jeder einzelnen Person, bewirkt nicht nur bei Raumfahrern sondern auch bei Zuschauern ein Gefühl von Wertschätzung gegenüber unserer einzigartigen Welt.“
Bei den Duisburger Philharmonikern musizieren über 90 Musikerinnen und Musiker aus 20 Nationen in einem jungen Konzertteam, so berichtete Dr. Wendel, der seit fast acht Jahren als Intendant die Duisburger Philharmoniker leitet und sie inhaltlich wie auch in ihrem Erscheinungsbild sehr modernisiert hat.
Was ihm eine besondere Herzensangelegenheit sei: „Junges, musikbegeistertes Publikum, neugierige Soundforscher sowie Klassik-Fans, vor allem aber alle diejenigen, die aus dem Familienkonzertalter herausgewachsen sind, weiter oder wieder in den Konzertsaal zu holen“, so der Leiter der Duisburger Philharmoniker.
Daher sollen Erlebniskonzerte, Moderationen, Videoeinspielungen und viele andere Specials eine Auszeit vom Alltag bieten. Diese Absicht ist den Duisburgern mit ihrer für das Ruhrgebiet charakteristischen Entdeckerlust und Musizierfreude 1a gelungen. Denn solch ein spannender Abend im Duisburger Theater könnte einem Kinobesuch in Zukunft schnell mal zur Konkurrenz werden.
Mit dem neuen Angebot „EASY GO“ für Schüler und Studenten kann man sich für nur 5 Euro in den roten Samtsessel fallen lassen und große Vorstellungen genießen. Auch echte Kinofans müssen zugeben, dass solch ein Abend etwas Besonderes ist. Es gibt zwar kein Popcorn, doch dafür sind fast 100 Musiker auf der Bühne „live“ in Aktion.
Auch wenn durch die G8-Lehrpläne bei uns in NRW kaum mehr Zeit für Vormittagsaktionen in der Mittel- und Oberstufe bleibt, so gibt es über das Jugend- und Schulprogramm der Duisburger Philharmoniker dennoch die Möglichkeit, gemeinsam mit der Schule Orchestermusik, neue Musik, Filmmusik wie auch Visuals zu erleben. Auch Probenbesuche sowie Gespräche mit dem Dirigenten oder Musikern können arrangiert werden.
Isabelle Engelke, Klasse 8b, Gymnasium Broich, Mülheim/Ruhr | Zeus-Reporterin
Quelle: Klassik trifft Elektro – Neues Jugendprogramm für Musikbegeisterte | WAZ.de
Duisburg: Oberlinger & Kofler – Grand Tour
Dorothee Oberlinger Blockflöte
Peter Kofler Orgel und Cembalo
Zwei Königinnen im Dialog: Als „Königin der Blockflöte“ wird Dorothee Oberlinger von der Presse immer wieder gefeiert. Das Instrument der mehrfachen Echo-Klassik-Preisträgerin, die auch das 9. Philharmonische Konzert leitet, verweist zudem in ein Zeitalter, in dem noch Könige und Königinnen das Weltgeschehen bestimmten. Aber Dorothee Oberlingers Kunst ist keineswegs auf die Barockepoche beschränkt: Mit Musik von Hildegard von Bingen und Dorothée Hahne spannt sie einen Bogen über acht Jahrhunderte Musikgeschichte, die auch von starken schöpferischen Frauen geprägt wurden.
Die zweite Königin, der bei dieser „Grand Tour“ die Ehre erwiesen wird, ist die Königin der Instrumente: die Orgel. Zu ihren Großmeistern zählt der in Bozen geborene Organist Peter Kofler, der regelmäßig an den Spieltischen der bedeutendsten europäischen Kirchen- und Konzertorgeln Platz nimmt. Die erste Box seiner Gesamteinspielung der Orgelwerke von Johann Sebastian Bach wurde unlängst mit dem „Editor’s Choice“ der britischen Fachzeitschrift Gramophone ausgezeichnet.
Foto Dorothee Oberlinger: Henning Ross
Foto Peter Kofler: Walter Glück
28. Januar 2023, 16:00 Uhr
Philharmonie Mercatorhalle, Landfermannstraße 6, 47051 Duisburg