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CD-Veröffentlichung: blau – experimentelle Musik im Kirchenraum

Kirchen sind nicht nur architektonisch bedeutende Räume, sie sind Begegnungs- und Kultstätten, Sozialräume, Andersräume und eben auch Klangräume. Das Erzbistum Paderborn vergab für diese besonderen Räume Kompositionsaufträge für elektronische Musik, die im September 2023 uraufgeführt wurden. Die vorliegende Doppel-CD dokumentiert die Kompositionen. [Weitere Informationen zum Projekt]

Komponistinnen und Komponisten: Florian Zwissler, Oxana Omelchuk, Dorothée Hahne, Tobias T. Hagedorn, Ralf Hoyer, Florian Hartlieb, Nikolaus Heyduck, Ulf Pleines, Christina Kubisch, Christoph Ogiermann und Matthias Krüger. Weiterlesen »

Paderborn (D): blau – experimentelle musik im kirchenraum

2. September 2023
12:00

Kirchen sind nicht nur architektonisch bedeutende Räume, sie sind Begegnungs- und Kultstätten, Sozialräume, Andersräume und eben auch Klangräume. Das Erzbistum Paderborn vergibt für diese besonderen Räume Kompositionsaufträge für elektronische Musik.

blau – experimentelle musik im kirchenraum

Samstag, 2. September 2023, Paderborn

14 Uhr bis 21 Uhr Bartholomäuskapelle: Klanginstallation von Florian Hartlieb
16 Uhr Kapuzinerkirche: Orgel und Elektronik
19 Uhr Marktkirche: Elektronische Musik
21 Uhr Kapuzinerkirche: Elektronische Musik

16 Uhr Kapuzinerkirche: Orgel und Elektronik

Matthias Krüger (*1987) – Contemp[s]lations (2010)
Tobias Tobit Hagedorn (*1987) – Weitergehen (2019)
Katrin Klose (*1990) – Voix céleste (2021)

Dominik Susteck, Orgel

19 Uhr Marktkirche: Elektronische Musik

Florian Zwissler (*1976) – Ebenschwung (2023)
Christoph Ogiermann (*1967) – Practices of Subordination (2023)
Matthias Krüger (*1987) – mens et manus (2023)
Ralf Hoyer (*1950) – INVOCATIO (2023)
Ulf Pleines (*1969) – T Weird (2023)

21 Uhr Kapuzinerkirche: Elektronische Musik

Oxana Omelchuk (*1975) – Vermona in my life (2023)
Dorothee Hahne (*1966) – Tintinabula (2023)
Tobias T. Hagedorn (*1987) – Hikari (2023)
Nikolaus Heyduck (*1957) – Symetriade (2023)
Christina Kubisch (*1948) – B O R N (2023)

Tintinabula

Tintinabula [6/2023]

(lat. Glocken, Klingeln, Läutwerk)

Eine Klang- und Bewegungsstudie für die digitalisierten Klänge von 5 als Glocken verwendeten Blindgängerbomben.

Glocken – eingeschmolzen für Kanonen. Und Geschütze, die zu Glocken wurden. Schon im Mittelalter wurden in Kriegszeiten Glocken eingeschmolzen, um aus dem Metall Geschütze herzustellen. Es wird auch berichtet, dass in Friedenszeiten aus dem eingeschmolzenen Metall der Geschütze Glocken gegossen wurden.

Die Blindgänger aus dem 2. Weltkrieg, die hier als Glocken erklingen, wurden vom Kampfmittelräumdienst entschärft und zur Entleerung zersägt. Übrig blieben rostige Stahlhülsen, die wie reine als auch dissonante Glocken erklingen und in Studioaufnahmen digitalisiert wurden. Die Stahlhülsen haben eine Wandstärke von ca. 1 cm. Die Größe der Blindgänger reicht von ca. 80 cm Länge und 40 cm Durchmesser bis zur kleinsten Variante von ca. 40 cm Länge. Das Leergewicht beträgt bei der größten Variante über 170 kg. Unvorstellbar, dass solche Dinge in Zeiten, die sich nie wiederholen sollten, „vom Himmel fielen“.

Die Glockenklänge der Blindgänger und ihre elektronischen Bearbeitungen treffen sich klanglich und räumlich in einem Klangraum, der von vier Lautsprechern beschallt wird. Ihre Schwingungen und Proportionen treffen aufeinander, verweben und bewegen sich miteinander und erfüllen den Raum.

Kompositionsauftrag des Erzbistums Paderborn zum festival “blau – experimentelle musik im kirchenraum”

Aufführungen:

  • 12. November 2023 Troisdorf (D): Gestern – Heute – Morgen
  • 2. September 2023 Paderborn (D): blau – experimentelle musik im kirchenraum