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Philharmoniker am Puls des Planeten | 19.10.2013 Rheinische Post

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Die Rheinische Post mit einer Besprechung des Konzertes “The Pulse of the Planet”:

VON INGO HODDICK

Duisburg (RP). In diesem Oktober gibt es in Duisburg kein Philharmonisches Konzert. Aber die beiden außergewöhnlichen Erlebniskonzerte der Duisburger Philharmoniker im Großen Saal im Theater Duisburg sind dafür mehr als Ersatz.

Es begann jetzt mit “The Pulse of the Planet: 51° 26′ N, 6° 45′ O”, das war eine audiovisuelle Reise über die Erde und durch Duisburgs weltweite Partnerstädte. Von Duisburg – die Buchstaben-Zahlen-Kombination bezeichnet den Längen- und Breitengrad unserer Stadt – ging es zunächst in die USA, nach Fort Lauderdale in Florida, Duisburgs jüngste Partnerstadt seit 2011, mit dem stillen “Daybreak” aus der “Florida Suite” von Frederick Delius. Von dort – gewissermaßen von Cape Canaveral – starteten wir ins All, mit dem “Short ride in a fast machine” von John Adams. Das Weltall zeigte uns dann die archaisch fließende (und klingelnde) Auftragskomposition “Overview-Mercatorprojektionen” für Orchester und Videoprojektionen der 1966 geborenen Dorothée Hahne.

Es ging weiter in Litauen (Partnerstadt Vilnius seit 1985), typischer Weise mit zwei Streicherwerken: “Svajone” (“Träumerei”) von Juozas Naujalis und “Toccata diavolesca” von Jonas Tamulionis. Dann nach Russland (Partnerstadt Perm seit 2007), mit dem Knaller “Polowetzer Tänze” von Alexander Borodin. Natürlich auch in die Türkei (Partnerstadt Gaziantep seit 2005), mit dem Lied “Ruzgarla Bir” (“Mit dem Wind zusammen”) des Baglama-Solisten Erdal Akkaya, im einfühlsamen Arrangement von Evelyn Klaunzer. Und zum Abschluss ins Vereinigte Königreich (Partnerstadt Portsmouth seit 1950), besonders passend mit der fetzigen “Portsmouth Point Overture” von William Walton.

Verbunden und strukturiert wurde das Konzert durch ein weiteres Auftragswerk, nämlich audiovisuelle Zwischenspiele von der 1984 geborenen Elke Swoboda. Der Abend gewann seine große Stärke aus der gelungenen Kombination von Atem beraubend schönen Bildern unseres Planeten aus großer Höhe mit bestens ausgewählten Orchesterwerken. Der 1982 geborene Dirigent Seokwon Hong beeindruckte durch seine leidenschaftliche Präzision, die auch die Duisburger Philharmoniker zu Höchstleistungen inspirierte. Getrübt wurde das Vergnügen an diesem Gesamtkunstwerk nur durch Jugendliche in hinteren Reihen, die ständig quatschten.

Quelle: http://www.rp-online.de/trackback/ping/3756179

Photographing artists in orbit and extra thanks to Chris Hadfield

500 years after Gerhard Mercator’s birth humankind is able to fly into space/orbit and to get the big picture of overview with one’s own eyes.

View from orbit on earth with atmosphere, photographed from ISS Expedition 13 Foto: NASA

View from orbit on earth with atmosphere, photographed from ISS Expedition 13 Foto: NASA

The focus for the selected images of Overview video projections based on forms and structures whose origin partly in millions of years, partly by mankind in decades/centuries and sometimes only for a moment due to wind and clouds caused. All images, captured from orbit, presenting human “moments” as a prospect to earth in a diverse abstract to expressionistic art. On demand at the ESA/ESOC, Istarted to explore the NASA image archive “the gateway to astronaut photography of Earth” with over 4.5 million photos, all taken from astronauts from Earth.

Posted from Chris Hadfield at 11. April 2013 with the comment: These Great Barrier Reef islands make me want to draw in the second eye. Foto: Chris Hadfield/NASA

Posted from Chris Hadfield at 11. April 2013 with the comment: These Great Barrier Reef islands make me want to draw in the second eye. Foto: Chris Hadfield/NASA

Here I could detect images of the ISS Expedition 13 of the present ESA President Thomas Reiter, the first German who walked in space in 1995 and even played guitar 2006 in the ISS. The pictures of Frank De Winne, Paolo Nespoli and Andre Kuipers I found in the social media streams of the astronauts.

In 2012, The Mercator year, Chris Hadfield was the first astronaut, able to share his view of the world through the Internet with millions of people. Among his more than 800 photos from orbit, with a keen sense positioned views of the earth can be found – with fascinating structures, shapes and colors.

Sunset, photographed from ISS Expedition 20 with Frank De Winne. Foto: NASA

Sunset, photographed from ISS Expedition 20 with Frank De Winne. Foto: NASA

The pictures of Chris Hadfield have therefore taken the lion’s share in the projections of Overview and support by Chris Hadfield and Evan Hadfield are my great honor and pleasure for which I am very grateful.

The photographs of Luca Parmitano will be seen during the premiere of the Mercator projection, too and himself is located on ISS at the same time. The Duisburg Philharmonic Orchestra conducted by Seokwon Hong presents on 17 October 2013 at 7 p.m. “The Pulse of the Planet: 51 ° 26 ‘N, 6 ° 45’ E” and in the same time the ISS will have almost completely once orbited the Planet Earth.

Musik á la carte für Orchester & projizierte Weltansichten

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Weltkarte des Gerhard Mercator 1569 Quelle: wikipedia

Weltkarte des Gerhard Mercator 1569 Quelle: wikipedia

Bilder zu digitalisieren ist im digitalen Zeitalter eine Selbstverständlichkeit. Rein technisch gesehen wird beim als Scan (Abtastvorgang) bekannten Prozeß ein Bild in Punkte gerastert, die als sogenannte Pixel definiert sind. Beim im Internet verbreiteten RGB-Farbschema umfasst die Farbtiefe für Pixel 256 verschiedene Werte. MIDI bezeichnet das Musical Instrument Digital Interface (englisch für Digitale Schnittstelle für Musikinstrumente), bei dem der Tonumfang in einer Skala von 1 bis 127 dargestellt wird. Durch 2 geteilt kann jeder Pixelwert in Mididaten uminterppretiert werden (128 x 2 = 256). Wer sich für das Thema interessiert schaue bitte auf die Seiten des amerikanischen Klangkünstlers Taurin Barrera, der dort über seine in Max/MSP geschriebene Anwendung MidiImage informiert. (Das sich ebenso mp3’s in Bilder und wieder zurück uminterpretieren lassen, war beim Erkunden des Themas ein interessanter Nebenaspekt.) Am flexibelsten und komfortablesten ist die Software MidiImage einsetzbar, die seit der Version 3 neben Zuweisungen von Farbwerten zu Instrumenten um zahlreiche Controller und weitere Parameter ergänzt wurde.

Wie schon im Werkverzeichnis beschrieben habe ich mich nach zahlreichen Versuchen, aus der Datenmatrix der Mercatorkarte einen musikalischen Mehrwert herauszukristalisieren, dazu entschieden, die Tonskala, der die transformierten Pixel zugeordnet werden, im ionischen Kirchenmodus basierend zum Ton C anzuordnen. Einige Jahre bevor Mercator seine bedeutende Weltkarte veröffentlichte, wurde der ionische Kirchenmodus auch musiktheoretisch etabliert. Im Dodekachordon (1547) des Heinrich Glarean(us) wurde der ioninische Modus gemeinsam mit dem Äolischen in das System der authentischen mittelalterlichen Modi aufgenommen. Bedeutend, da diese beiden Tonskalen und das Ionische im Besonderen als Vorgänger der heutigen Dur-Tonleiter bestimmend für die westliche Musik wurden.

Overview-Mididata-Mercator

Die digitalisierte Mercatorkarte als Mididatenmatrix

Die Weltkarte des Mercators ist bekanntlich seiner Projektionstechnik entsprechend verzerrt. Also sollte das akustische Bild dieser Weltkarte wieder entzerrt werden: Passenderweise wird die Unterteilung der Längen- und Breitengrade in Minuten und Sekunden angegeben, naheliegend, wurde Strecke in Zeit transformiert. Um die Mercatorprojektion umzukehren wurde die Datenmatrix zur Mitte hin propotional beschleunigt und danach proportional wieder entschleunigt. Absolute Priorität hat in der Bearbeitung, daß kein Ton verloren geht, die Strukturen und Proportionen erhalten bleiben und alle unspielbaren Töne durch auf Naturtonabständen basierende Proportionen und Transponierungen spielbar werden. Das gesamte Werk verwendet kein einziges Vorzeichen und gestaltet sich komplementär für die größte abendländische Instrumentalbesetzung, das Symphonische Orchester. Meinem Empfinden nach die beste Besetzung, um ein historisches Weltbild hörbar werden zu lassen.

Mehr Informationen zur Weltkarte und Gerhard Mercator finden Sie auf den Internetseiten von Wilhelm Krücken.