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Klassik trifft Elektro – Neues Jugendprogramm für Musikbegeisterte | 28.11.2013 Der Westen

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Orchesterprobe für "The Pulse of the Planet"

Orchesterprobe für “The Pulse of the Planet”

Mülheim. Auch für junge Leute eine echte Alternative zum Kinobesuch findet Zeus-Reporterin Isabelle Engelke. Sie besuchte ein „multimediales Erlebniskonzert“ der Duisburger Philharmoniker.

In ihrem Konzert „The Pulse of the Planet“ nahmen die Duisburger Philharmoniker den Zuschauer mit auf eine audiovisuelle Reise um die Welt und zu Duisburgs Partnerstädten in die USA, nach Litauen, Russland, in die Türkei und nach England.

Beeindruckende Bilder zu Orchester- und elektronischen Klängen

Vor über 500 Zuschauern begann das Orchester mit dem schnellen, modernen Stück „Short ride in a fast machine“ von Komponist John Adams aus den USA. Beeindruckende Satellitenbilder der ISS wurden in Verbindung mit dazu passenden Orchesterwerken auf eine riesige Leinwand projiziert. Aber auch elektronische Klänge ließen die Bilder auf der Leinwand noch viel realer aussehen.

Dorothée Hahne, eine Komponistin, die auch den Computer als Kompositionswerkzeug und Musikinstrument verwendet, beschreibt die Wirkung des Konzertes mit Filmeinlagen so: „Die Wahrnehmung der überwältigenden Größe unseres heimatlichen Planeten im Vergleich zur Winzigkeit jeder einzelnen Person, bewirkt nicht nur bei Raumfahrern sondern auch bei Zuschauern ein Gefühl von Wertschätzung gegenüber unserer einzigartigen Welt.“

Junges, musikbegeistertes Publikum ist eine Herzensangelegenheit

Bei den Duisburger Philharmonikern musizieren über 90 Musikerinnen und Musiker aus 20 Nationen in einem jungen Konzertteam, so berichtete Dr. Wendel, der seit fast acht Jahren als Intendant die Duisburger Philharmoniker leitet und sie inhaltlich wie auch in ihrem Erscheinungsbild sehr modernisiert hat.

Was ihm eine besondere Herzensangelegenheit sei: „Junges, musikbegeistertes Publikum, neugierige Soundforscher sowie Klassik-Fans, vor allem aber alle diejenigen, die aus dem Familienkonzertalter herausgewachsen sind, weiter oder wieder in den Konzertsaal zu holen“, so der Leiter der Duisburger Philharmoniker.

Konzert als Auszeit vom Alltag und Konkurrenz zum Kinobesuch

Daher sollen Erlebniskonzerte, Moderationen, Videoeinspielungen und viele andere Specials eine Auszeit vom Alltag bieten. Diese Absicht ist den Duisburgern mit ihrer für das Ruhrgebiet charakteristischen Entdeckerlust und Musizierfreude 1a gelungen. Denn solch ein spannender Abend im Duisburger Theater könnte einem Kinobesuch in Zukunft schnell mal zur Konkurrenz werden.

Mit dem neuen Angebot „EASY GO“ für Schüler und Studenten kann man sich für nur 5 Euro in den roten Samtsessel fallen lassen und große Vorstellungen genießen. Auch echte Kinofans müssen zugeben, dass solch ein Abend etwas Besonderes ist. Es gibt zwar kein Popcorn, doch dafür sind fast 100 Musiker auf der Bühne „live“ in Aktion.

Philharmoniker bieten flexibles Jugend- und Schulprogramm

Auch wenn durch die G8-Lehrpläne bei uns in NRW kaum mehr Zeit für Vormittagsaktionen in der Mittel- und Oberstufe bleibt, so gibt es über das Jugend- und Schulprogramm der Duisburger Philharmoniker dennoch die Möglichkeit, gemeinsam mit der Schule Orchestermusik, neue Musik, Filmmusik wie auch Visuals zu erleben. Auch Probenbesuche sowie Gespräche mit dem Dirigenten oder Musikern können arrangiert werden.

Isabelle Engelke, Klasse 8b, Gymnasium Broich, Mülheim/Ruhr | Zeus-Reporterin

Quelle: Klassik trifft Elektro – Neues Jugendprogramm für Musikbegeisterte | WAZ.de

Photographing artists in orbit and extra thanks to Chris Hadfield

500 years after Gerhard Mercator’s birth humankind is able to fly into space/orbit and to get the big picture of overview with one’s own eyes.

View from orbit on earth with atmosphere, photographed from ISS Expedition 13 Foto: NASA

View from orbit on earth with atmosphere, photographed from ISS Expedition 13 Foto: NASA

The focus for the selected images of Overview video projections based on forms and structures whose origin partly in millions of years, partly by mankind in decades/centuries and sometimes only for a moment due to wind and clouds caused. All images, captured from orbit, presenting human “moments” as a prospect to earth in a diverse abstract to expressionistic art. On demand at the ESA/ESOC, Istarted to explore the NASA image archive “the gateway to astronaut photography of Earth” with over 4.5 million photos, all taken from astronauts from Earth.

Posted from Chris Hadfield at 11. April 2013 with the comment: These Great Barrier Reef islands make me want to draw in the second eye. Foto: Chris Hadfield/NASA

Posted from Chris Hadfield at 11. April 2013 with the comment: These Great Barrier Reef islands make me want to draw in the second eye. Foto: Chris Hadfield/NASA

Here I could detect images of the ISS Expedition 13 of the present ESA President Thomas Reiter, the first German who walked in space in 1995 and even played guitar 2006 in the ISS. The pictures of Frank De Winne, Paolo Nespoli and Andre Kuipers I found in the social media streams of the astronauts.

In 2012, The Mercator year, Chris Hadfield was the first astronaut, able to share his view of the world through the Internet with millions of people. Among his more than 800 photos from orbit, with a keen sense positioned views of the earth can be found – with fascinating structures, shapes and colors.

Sunset, photographed from ISS Expedition 20 with Frank De Winne. Foto: NASA

Sunset, photographed from ISS Expedition 20 with Frank De Winne. Foto: NASA

The pictures of Chris Hadfield have therefore taken the lion’s share in the projections of Overview and support by Chris Hadfield and Evan Hadfield are my great honor and pleasure for which I am very grateful.

The photographs of Luca Parmitano will be seen during the premiere of the Mercator projection, too and himself is located on ISS at the same time. The Duisburg Philharmonic Orchestra conducted by Seokwon Hong presents on 17 October 2013 at 7 p.m. “The Pulse of the Planet: 51 ° 26 ‘N, 6 ° 45’ E” and in the same time the ISS will have almost completely once orbited the Planet Earth.

Der Overview-Effekt & Der Blaue Punkt

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Im Jahr 2001 hörte ich erstmals davon, daß die NASA ein Künstler-Stipendium auf der ISS vergeben möchte. Erst 2006 gab es in einem Zeit-Artikel Neuigkeiten zum Thema und die Tatsache das Laurie Anderson, die mich seit frühesten Zeiten mit Ihren live-elektronischen Performances beeindruckt hat, von der NASA als “Composer in Residence” auserkoren wurde, machte mich nochmal extra neugierig. Mit dieser Vorgeschichte ist mir der Auftrag der Duisburger Philharmoniker mich mit Weltansichten auseinanderzusetzten eine besondere Freude.

Der menschliche Blick aus dem Orbit und Weltraum auf die Erde öffnet auf geistiger Ebene noch mal einen ganz neuen Kosmos: Die Erfahrung des Selber-ein-Anteil-sein an diesem so unfassbar Großen, das wiederum scheinbar ein kleiner Teil eines noch viel Größeren ist, ist unter Umständen die gravierendste Erkenntnis, die die Menschheit aus der Raumfahrt gewinnen kann. Inzwischen gibt es Teleskope wie z.b. Hubble, mit denen Millionen von Lichtjahren weit in den Weltraum hineingesehen werden kann. Bemerkenswerter Weise haben wir wundersame Schönheit, aber noch nichts entdeckt, daß der Erde gleich oder ähnlich ist. Die Regel bestätigendenden Ausnahmen sind der Erde um ein paar Millionen Jahre Entwicklung hinterher und/oder so weit entfernt, daß Sie beim technischen Stand aus heutiger Sicht unerreichbar scheinen. Fakt ist und bleibt: bis jetzt haben wir noch nichts im Weltall entdeckt, wo unsereins überleben kann, aber die Suche danach hat uns eine perfekte fast notwendige Lösung beschert: Wir alle und die Erde inmitten des unendlichen Weltraums sind Wunderwerke der Schöpfung, Schönheit und Vergänglichkeit. Und die Erde ist der ideale Planet für uns. Sie ist perfekt und genau so genial gemacht, daß sie dank der Systematik von Vielfalt und Evolution die Heimat für über 7 Milliarden Menschen und unzählig viel andere Lebensarten ist. Es war nicht geplant in den Weltraum zu fliegen, um auf die Erde zurückzusehen, aber das, was dieser Overview bewirkt, ist das, was die Menschen am stärksten in Ihrer Perspektive auf die Welt und im Glauben, Denken und Handeln verwandeln kann.

Die Wahrnehmung des unmittelbaren Verbundenseins mit aller Größe, Schönheit und Vergänglichkeit, die Astronauten schockartig, berauschend bis abgrundtief erschütternd beim Anblick der Erde aus dem Weltall und Orbit erleben, wird in der Psychologie der „Overview-Effekt“  genannt. Die Astronauten, die dieses Erlebnis teilen, haben sich in der „Association of Space Explorers“ zusammengeschlossen, die sich jährlich treffen (zuletzt Anfang Juli 2013 in Köln), um die Wertschätzung und Vermittlung dieser Erkenntnis weiter voranzubringen.

Logo der ISS Mission mit Alexander Gerst

Logo der ISS Mission “The Blue Dot”

Der Begriff „Overview-Effekt“ wurde maßgeblich von Frank White mit seinem 1987 erschienenen gleichnamigen Buch geprägt. Der Ende 2012 veröffentlichte gleichnamige Film (s.o. Originalfassung mit deutschen Untertiteln), in dem White neben zahlreichen Astronauten zu Wort kommt bietet einen faszinierenden Einstieg in das Thema. Erst vor kurzem hat die Sonde Voyager 1 als erstes von Menschen geschaffene Objekt unser Sonnensystem verlassen. 1990 sendete die Sonde aus 6,4 Milliarden Kilometern Entfernung Bilder, auf denen die Erde nur noch als blauer Punkt sichtbar ist. Bei meiner Einladung zum #Socialspace 2013 zum Tag der Luft und Raumfahrt in Köln wurde auch die nächste ISS-Mission mit dem Europäischen Astronauten (Deutscher Nationalität) Alexander Gerst vorgestellt, mit genau diesem Thema und dem dazu passenden Logo: “The Blue Dot” Auf die Frage aus dem Publikum, worauf er sich am meisten bei der Mission freue, antwortete Gerst spontan: “Auf den Blick zurück zur Erde!” Die ESA hat offensichtlich und zweifelsfrei die beste Wahl getroffen!

Musik á la carte für Orchester & projizierte Weltansichten

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Weltkarte des Gerhard Mercator 1569 Quelle: wikipedia

Weltkarte des Gerhard Mercator 1569 Quelle: wikipedia

Bilder zu digitalisieren ist im digitalen Zeitalter eine Selbstverständlichkeit. Rein technisch gesehen wird beim als Scan (Abtastvorgang) bekannten Prozeß ein Bild in Punkte gerastert, die als sogenannte Pixel definiert sind. Beim im Internet verbreiteten RGB-Farbschema umfasst die Farbtiefe für Pixel 256 verschiedene Werte. MIDI bezeichnet das Musical Instrument Digital Interface (englisch für Digitale Schnittstelle für Musikinstrumente), bei dem der Tonumfang in einer Skala von 1 bis 127 dargestellt wird. Durch 2 geteilt kann jeder Pixelwert in Mididaten uminterppretiert werden (128 x 2 = 256). Wer sich für das Thema interessiert schaue bitte auf die Seiten des amerikanischen Klangkünstlers Taurin Barrera, der dort über seine in Max/MSP geschriebene Anwendung MidiImage informiert. (Das sich ebenso mp3’s in Bilder und wieder zurück uminterpretieren lassen, war beim Erkunden des Themas ein interessanter Nebenaspekt.) Am flexibelsten und komfortablesten ist die Software MidiImage einsetzbar, die seit der Version 3 neben Zuweisungen von Farbwerten zu Instrumenten um zahlreiche Controller und weitere Parameter ergänzt wurde.

Wie schon im Werkverzeichnis beschrieben habe ich mich nach zahlreichen Versuchen, aus der Datenmatrix der Mercatorkarte einen musikalischen Mehrwert herauszukristalisieren, dazu entschieden, die Tonskala, der die transformierten Pixel zugeordnet werden, im ionischen Kirchenmodus basierend zum Ton C anzuordnen. Einige Jahre bevor Mercator seine bedeutende Weltkarte veröffentlichte, wurde der ionische Kirchenmodus auch musiktheoretisch etabliert. Im Dodekachordon (1547) des Heinrich Glarean(us) wurde der ioninische Modus gemeinsam mit dem Äolischen in das System der authentischen mittelalterlichen Modi aufgenommen. Bedeutend, da diese beiden Tonskalen und das Ionische im Besonderen als Vorgänger der heutigen Dur-Tonleiter bestimmend für die westliche Musik wurden.

Overview-Mididata-Mercator

Die digitalisierte Mercatorkarte als Mididatenmatrix

Die Weltkarte des Mercators ist bekanntlich seiner Projektionstechnik entsprechend verzerrt. Also sollte das akustische Bild dieser Weltkarte wieder entzerrt werden: Passenderweise wird die Unterteilung der Längen- und Breitengrade in Minuten und Sekunden angegeben, naheliegend, wurde Strecke in Zeit transformiert. Um die Mercatorprojektion umzukehren wurde die Datenmatrix zur Mitte hin propotional beschleunigt und danach proportional wieder entschleunigt. Absolute Priorität hat in der Bearbeitung, daß kein Ton verloren geht, die Strukturen und Proportionen erhalten bleiben und alle unspielbaren Töne durch auf Naturtonabständen basierende Proportionen und Transponierungen spielbar werden. Das gesamte Werk verwendet kein einziges Vorzeichen und gestaltet sich komplementär für die größte abendländische Instrumentalbesetzung, das Symphonische Orchester. Meinem Empfinden nach die beste Besetzung, um ein historisches Weltbild hörbar werden zu lassen.

Mehr Informationen zur Weltkarte und Gerhard Mercator finden Sie auf den Internetseiten von Wilhelm Krücken.

Mercator, Projektionen und das Spiel mit offenen Karten

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Das Jahr 2012 war festlicher Anlass den 500. Geburtstag des bedeutenden Duisburger Bürgers zu feiern, der im 16. Jahrhundert nach Inhaftierungen wegen Ketzerei die Niederlande verließ und im religiös toleranten Duisburg eine neue freigeistige Heimat fand. Der Mathematiker, Kartograph, Theologe und Philosoph Gerhard Mercator verfasste in seiner Duisburger Zeit die erste Karte, nach der erstmalig weltweit winkeltreu navigiert werden konnte. Ebenso wie es beschwerlich ist, einen Ball gleichmässig mit Papier zu bekleben oder die Schale einer Orange zu einer Fläche zusammenzulegen, war es bis dahin unmöglich die Fläche der runden Erdkugel auf einer zweidimensionalen Karte darzustellen. Mercator löste die Aufgabe mit der nach ihm benannten Mercatorprojektion (siehe Animation erstellt von Dr. Afred Hucht Universität Duisburg-Essen) Weitere Informationen zur Mercatorprojektion sind in diesem Artikel der Universität Duisburg Essen auf den Gerhard-Mercator-Internetseiten der Stadt Duisburg zu finden.

Das charakteristische an den Projektionen nach Mercator ist das Prinzip der gleitenden Perspektive. Im übertragendem Sinne führt es dazu sich der Vergänglichkeit von Ansichten zuzuwenden. Welche Bedeutung und Macht die Kartographierung, die immer nur eine begrenzte Ansicht vermitteln kann, für die Menschheit auch in heutigen Zeiten hat, ist in diesem Arte.tv-Beitrag gelungen zusammengefasst:

Gerhard Mercator ist auch bedeutend, weil er als erster den Begriff “Atlas” für ein geographisches Kartenwerk verwendete. Mehr dazu gibt es auf den Seiten von Planet Wissen zu lesen. Wer sich näher mit Duisburg zur Zeit Gerhard Mercators beschäftigen möchte, findet unter www.duisburg1566-3d.de ein Projekt, daß als Diplomarbeit der Ruhr-Universität Bochum einen virtuellen Spaziergang in 3D durch das Duisburg anhand des Corputiusplan von 1566.